Es besteht der weit verbreitete Irrglaube, dass Zimmerpflanzen die Raumluftqualität erheblich verbessern können, indem sie flüchtige Organische Substanzen (engl. volatile organic compunds = VOC) filtern oder abbauen. Diese Annahme, die vermutlich auf Experimente der NASA aus dem Jahr 1989 zurückgeht, ist nach Erkenntnissen von Dr. Michael Waring von der Drexel University (Philadelphia, USA) jedoch nicht zu halten.

Mit seinem Kollegen Bryan Cummings veröffentliche Michael Waring in der Fachzeitschrift Journal of Exposure Science and Environmental Epidemiology einen Artikel, der die in Prüfkammer-Versuchen ermittelte Reinigungswirkung von Zimmerpflanzen aus 12 Studien mit 196 Einzelexperimenten zusammenfasst und auf tatsächliche Raumluftbedingungen überträgt.

Das Fazit fällt ernüchternd aus: nach Berechnung der Forscher wären etwa 10 – 1.000 Pflanzen pro m² nötig, um die Wirkung einer regelmäßigen Fensterlüftung oder einer Lüftungsanlage zu erreichen. Platz für die ursprüngliche Nutzung eines Raumes wäre somit wohl nicht mehr übrig.